Im äussersten Südwesten von Colorado liegt Durango, früher ein grosser Eisenbahnknotenpunkt mit einem heute noch erhaltenen Depot, Halbrundschuppen und einer Drehscheibe. Als Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts (neudeutsch: 1960er Jahre) der Bahnbetrieb eingestellt wurde, sorgten beherzte Eisenbahnfreunde dafür, dass in Durango viele Lokomotiven und die Infrastruktur erhalten blieb. Aus der ehemals von Denver über Antonito und Chama nach Durango und weiter nach Silverton verlaufenden Strecke sind heute nur noch die Teilstücke von Chama (New Mexico) nach Antonito (Colorado) und dieses Teilstück von Durango nach Silverton in Betrieb, der von zwei verschiedenen Museumsbahnen durchgeführt wird. Dabei wird erstere nur noch im Sommer betrieben, da die Strecke über den Cumbres Pass (etwa 3000 m über Normal Null) verläuft und das Schneeräumen mit den vorhandenen originalen Dampfschneeschleudern immer mehr zu einem Problem wird. Die Strecke von Durango nach Silverton verläuft nicht ganz so hoch, aber es werden immerhin in Silverton noch 2836 m erreicht, doch im Winter wird nur bis zum Cascade Wye gefahren, etwa 2500 m über NN. Wye ist ein Gleisdreieck, was dazu dient, komplette Züge zu wenden. Die geografische Höhe von Durango ist etwa mit dem Südzipfel Spaniens und etwa Sizilien vergleichbar. Daher sind hier die Winter etwa mit den bei uns im Harz (Brocken) oder Allgäu vergleichbar, die Baumgrenze liegt allerdings bei etwa 3800 Metern, die Berge im Canyon des Animas zwischen Rockwood und Silverton sind häufig über 4000 m hoch. Günter Oczko lud zu einer Exkursion “Winterdampf in den Rockies” ein, der über dreissig Fans unterschiedlichster Ausprägung mit unterschiedlichsten Ansichten und Erfahrungen folgten. Drei Tage verbrachten wir in Durango und fuhren jeden Tag im Zug bis Cascade Wye. Die Strecke verläuft zunächst durch Durango bis zum Ortsende, wo das Flüßchen Animas überquert wird. Erst in Hermosa wird nach Überquerung der bis dahin parallel verlaufenden Strasse 550 es gebirgig. Die Strecke steigt bis Rockwood ständig an. In Rockwood war kürzlich noch ein Haltepunkt und hier befindet sich ein Gleisdreieck. Ab hier geht es in die Berge und durch Felsdurchbrüche und an Steilhängen entlang, diese fallen oft senkrecht bis zu 200 Metern zum Flüßchen Animas ab.
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