Auch 139 222 war mal eine E10 - in den Jahren 1993-1995 wurden 20 Lokomotiven umgebaut, doch die Geschichte ist komplizierter als mancher ahnt:
Während die DB noch 1985 daran dachte, weitere 139er durch Austausch des Getriebes zu 110ern (wie 110 511 ex 139 134) umzubauen, stellte sich 1991 bei den für 160 km/h zugelassenen Lokomotiven der Baureihe E 10.12 (erst als 112, dann als 113 bzw. 114 bezeichnet) heraus, dass ihre Drehzapfen verschlissen waren und die Getriebe erneuert werden mussten. Inzwischen aber stand durch die Wiedervereinigung ein großer Lokomotivpark der relativ jungen Baureihen 112 und 143 zur Verfügung, sodass entschieden wurde, alle 20 Lokomotiven der Baureihe 114 (das waren die 112 485-504, später in 114 485-504 umgezeichnet - Vmax 160 km/h für schnelle Züge) in die 110 umzubauen, indem andere 110er ihre Getriebe an diese 114er abgaben. Beschafft werden aber neue Getriebe für 110 km/h, nun konnten diese Spenderlokomotiven der Baureihe 110 damit in 139er umgebaut werden. So entstanden vom Mai 1993 bis 1995 folgende 139er neu: 139 122, 139, 145, 157, 172, 177, 213, 214, 222, 246, 250, 255, 260, 262, 264, 283, 285 und 287, alle diese kamen direkt zum Betriebshof München-West. Zwei nicht mehr umgebaute 110er wurden ausgemustert. Heute sind die noch betriebsfähigen davon in Nürnberg Rbf beheimatet.
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