Hallo und willkommen auf der Seite der Baureihe 78 Sie duerfen raten: |
|||||||||||||
Klaus D. Holzborn Lokomotivportrait Baureihe 780-5
T18 der preussischen Staatsbahn DRG: Baureihe 78 DB: 078 1. Baujahr: 1912 Entwicklung und Bau |
|||||||||||||
oben: Zeichnung 78 012 mit Ursprungskessel und Knorr-Oberflächenvorwärmer Zustand 1927 Die neue Lokomotivbauart war jedoch von Anfang an ein Erfolg, schon ein Jahr nach der Auslieferung der ersten zehn Lokomotiven erfolgten Folgeaufträge aus anderen Direktionsbereichen. Erst 1914 kamen die Lokomotiven auch nach Hessen und wurden im vorgesehenen Bereich eingesetzt, die T10 dagegen wanderte in die Provinz nach Alzey und Darmstadt ab, sie wurde überwiegend nur noch vorwärts eingesetzt. Bald erkannten auch die Direktionen Köln und Essen die Bedeutung der T18 und orderten Lokomotiven für den Nahverkehr im Rhein-Ruhr-Gebiet. Nach 200 ausgelieferten Lokomotiven änderte Preussen ab 1921 sein Nummerierungssystem, bisher trugen die Lokomotiven eine Nummer und anschließend die Direktionsbezeichnung. Da jede Direktion mit der gleichen Nummer begann, gab es bald Probleme beim Loktausch, Umzeichnungen etc. waren die Folge. Also wurde die Direktion Essen als alleinige namensgebende Direktion verwendet. Die T18 erhielt die Nummerngruppe 8400. Die erste Lok wurde zur 8401 Stettin, die erste Mainzer Lok dann 8401 Mainz und so weiter. Einsatz und Ausmusterung Die ersten Lokomotiven wurden wie erwähnt auf Rügen (Bw Sassnitz) eingesetzt, bald folgten der Mainzer und Frankfurter Raum, dann das Saarland und Erfurt sowie Breslau. Erste Essener T18 war logischerweise 8401 Essen, die 55. Lokomotive. Auch Köln und Danzig sowie die Eisenbahnen in Elsass-Lothringen und Württemberg bestellten T18, die Direktion Elberfeld (später Wuppertal) versuchte es mit der T12, ebenso wie Berlin und Altona (später Hamburg), doch Wuppertal erhielt erst 1921 zwei Lokomotiven, die dann sogleich nach Oberschlesien verliehen wurden. Die Lok 8443 Essen war dann die erste, die nicht in der Direktion Essen beheimatet wurde und nach Trier kam. Zwischen 1925 und 1928 erfolgte die Umzeichnung, die T18 wurde zur Baureihe 78. Die Lokomotiven wurden dem Alter bzw. der Fabriknummer nach als 78 001 bis 282 und 351 bis 401 umgezeichnet, ab 78 402 wurden sie ab Werk direkt mit Reichsbahnnummer ausgeliefert bis zur 78 523. Im Jahre 1922 erhielt das Bw Lennep in der Direktion Elberfeld T18, weitere wurden 1925 nach Augsburg, Nürnberg und München versetzt. Auch Hamburg war ab 1924 dabei, so dass die T18 neben der P8 in ganz Deutschland heimisch wurde. Insgesamt sieht die Verteilung aller gebauten T18 so aus: 333 an Preussen (K.P.E.V.) 544 Gesamt Im Jahre 1941 waren 508 bei der Reichsbahn, 26 in Frankreich, 8 in der Türkei und die beiden 1920 an Belgien als Reparation abgegebenen Loks sind unauffindbar. Die 78er wurden dann noch nach diversen Versuchen wendezugtauglich und lösten so in Wuppertal im Stadtverkehr die 74er und 64er ab, aber auch in Essen, Frankfurt, Braunschweig und Hamburg war sie im Wendezugeinsatz bis zum Ende der 60er Jahre zu finden. Bauartunterschiede Wie bei allen über einen längeren Zeitraum gebauten Lokomotiven flossen mit der Zeit Verbesserungen ein, die bei den preussischen Lokomotiven zwischen den Jahren 1916 und 1922 eklatant waren. Ab etwa 1916 wurde der Knorr-Oberflächenvorwärmer eingeführt, er ersetzte bei den T18 den bisher gebräuchlichen Vulcan-Vorwärmer unterhalb der Rauchkammer auf dem Umlauf. Ältere Lokomotiven erhielten nach und nach auch diesen Knorr-Oberflächenvorwärmer. Er dienst dazu, das Kesselspeisewasser vorzuwärmen, daher wird der Abdampf der Pumpen und der Lichtmaschine (Generator) in einen Heizschlange geleitet, wo das dem Kessel zufliessende Wasser erwärmt wird. Die Führerhausbelüftung wurde ab 1919 bereits bei der T18 geändert, es kam ein besonderer Lüfteraufsatz aufs Führerhausdach, der dann später auch bei den anderen preussischen Loks zum Einbau kam. |
|||||||||||||
78 232 mit Übergangskessel und geradem Kohlekastenaufsatz, Lüfterband auf dem Führerhausdach, elektrischer Beleuchtung und Glocke, Zustand etwa ab 1936 Ab 1922 gelangte dann der Kessel mit Speisedom zum Einsatz, als Besonderheit wurde der Sandkasten nun rechteckig ausgeführt und der Speisedom zur Kesselmitte versetzt, der Dampfdom befand sich nun ganz vorne. Hiermit sind bis 1939 alle 78er ausgestattet worden. Der Sandkasten konnte allerdings auch in rund ausgeführt werden. Die E.L.E. 2 (später 78 330) besass zwei runde Sandkästen, der zweite wurde zwischen Dampfdom und Kamin angeordnet. Desgleichen rüstete man die Bagdad-Loks dann nachträglich aus (nur eckige Sandkästen). Im Zuge vom Ausbesserungen kamen ab und zu auch relativ hohe Dampfdomabdeckungen, wie sie sonst nur bei der G8 oder G10 bzw. P8 verwendet wurden, zum Einbau. |
|||||||||||||
Die Zeichnung der 78 246 zeigt den Serienkessel mit vorn liegendem Dampfdom und eckigem Sandkasten. Weitere Änderungen war die Ausrüstung mit elektrischer Beleuchtung, damit konnte der in der Tenderrückwand eingelassene Gasbehälter entfallen und das Loch wurde zugeschweisst. Die Lichtmaschine wurde nicht einheitlich angebracht, mal auf der linken, mal auf der rechten Seite. Nur die DR vereinheitlichte ihre 78er und ordnete an, dass die Lichtmaschine grundsätzlich auf der rechten Seite anzubringen sei. Zwischen 1930 und 1939 wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei den Lokomotiven 78 011 bis 528 von 90 auf 100 km/h durch das Ausbohren der Gegengewichte und Optimierung der Steuerung erhöht. |
|||||||||||||
Konstruktionsmerkmale Kessel: Genieteter Kessel, Feuerbüchse und Stehbolzen aus Kupfer, Oberflächenvorwärmer Bauart Vulcan, spätere Serien bzw. Umbauten Bauart Knorr; Ramsbottom-Sicherheitsventile, bei DB Umbau von einigen Loks auf die Bauart Ackermann. Ab 1950 Speisewasseraufbereitung nach dem französischen TiA-System im Saarland bzw. Speisewasserinnenaufbereitung bei der DB.
TECHNISCHE DATEN Lokomotive Bauart 2’C2’-h2t Kessel Kesseldruck 12 bar Vorräte Kohle 4,5 t * anfangs 90 km/h, erst durch Ausbohren der Gegengewichte auf 100 km/h umgestellt, nicht bei allen Lokomotiven. |
|||||||||||||