Es gibt Leistungen, da muss einfach eine Diesellok ran. Aber beginnen wir den Tag von Anfang an. Denn die Diesellokomotiven, drei betriebsfähige nennt die HSB zur Zeit ihr Eigen, sind die 199 861 (die einzige mit betrieblich zugelassenem Dampfkessel zur Zugheizung), die 199 872 und die 199 874, beide für den Güterzugdienst mit Klapppuffern ausgerüstet. Normalerweise ist die 199 861 (ohne Klapppuffer) zur Bereitstellung der Reisezüge zwischen der Wagenhalle und den Hauptbahnhof in Wernigerode vorgesehen, eine der beiden anderen sollte in Nordhausen für die ab und zu mal fälligen Güterzüge bereitstehen, während die dritte Reserve ist. Da aber eine Gruppe Eisenbahnfreunde aus Erfurt dafür gesorgt hatte, dass am 16. Mai alle drei Lokomotiven in Wernigerode Westerntor sein mussten, kam alles etwas durcheinander, daher musste wieder für Ordnung gesorgt werden. Da bot sich der Splitzug zum Brocken regelrecht an, denn am 20. Mai sollte in Nordhausen ein Güterzug zum Steinbruch verkehren, und so sollte eine Diesellok sowieso nach Nordhausen überführt werden. Doch da die Lok, es war 199 874, übrigens dieselbe, die auch schon am 16. Mai den Sonderzug der Eisenbahnfreunde befördert hatte, sowie Betriebstemperatur haben musste, nahm die HSB sie gleich am frühen Morgen des 19. Mai her, um mit der 99 222, die offiziell am 15. Mai fertiggestellt worden war (in eigener Werkstatt, lediglich das Aufziehen der Radreifen war fremd vergeben worden), eine Probefahrt nach Drei Annen Hohne durchzuführen. Natürlich alles unter höchster und strengster Geheimhaltung, wie seit Neuesten bei der HSB üblich (dank B. S. und S. T. *). Die Bilder der Probefahrt sind ein eigenes Thema, was auf einem Folgeblatt noch behandelt wird. Nach der Probefahrt fuhr die 199 874 dann am Mittag mit den vier Rollwagen, die extra für B. S. und seine Tour im April wieder hergerichtet worden waren, nach Drei Annen Hohne. Dort musste erst einmal der Tankwagen, der normalerweise hinten auf dem Abstellgleis beim Kukkie steht, umgesetzt werden, denn dort sollten die Wagen mit Lkw-Containern beladen werden, und da hätte der Tankwagen (der Wasser enthält, falls die Lokomotiven mal einen Brand im Wald entzünden sollten), auf Gleis 4 umgesetzt werden.
*) auf Wunsch der Betroffenen Namen geändert, aber angeblich hat die HSB die Betroffenen angezählt, weil sie mir (?) die Fahrzeiten weitergegeben haben - falsche Welt ? Aber die Sache hat Aufklärungsbedarf, nicht wahr ?
Logischerweise ist solch eine Umsetzung am einfachsten, wenn man dies mit dem gesamten Zug macht. Nachdem der Tankwagen nun auf Gleis 4 stand und die Rollwagen auf dem Abstellgleis, war die Lok vakant. Also wurde sie, weil sowieso schon 15 Uhr vorbei war, gleich genommen, um dem 8929 nach Nordhausen als Vorspann zu dienen. Nein, sie wurde zur Zuglok, die Nordhäuser Planlok 99 7235 (die 7245 war wieder mal in der Werkstatt) wurde nur hilfsweise besetzt und sollte mit Schmierdampf mitgeschleppt werden. Nun standen die Rollwagen in Drei Annen Hohne und erst am nächsten Tag wurden sie beladen und dann schliesslich zum Brocken befördert. Damit das auch wirklich niemand mitbekommt, wurde extra die Webcam auf dem Brocken ab 18:00 Uhr abgeschaltet, denn die 199 fuhr erst nach Eintreffen des letzten Zuges vom Brocken in Schierke los. Wer sich die Brocken-Webcam auf der HSB-Homepage genau ansieht, erkennt, dass zwischen Gleis 1 und 2 gearbeitet wurde. Aber genug der Vorrede, hier die Bilder:
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