Bahn-Internet-Magazin

Seite 4  der Ausgabe 1 - Januar 2008

 

Die Vorserien-Fahrzeuge der Baureihe 628

Auf der Lechbrücke bei Pflach in Österreich begegnete mir am 5. 10. 2004 der Triebwagenzug 628 018+008

Im Januar 2005 endete der planmässige Einsatz der Vorserien-628 in Deutschland. Als ich zur Kur im Allgäu im Herbst 2004 war, konnte ich die letzten beiden Triebzüge, 628 004+014 und 628 008+018, noch im Einsatz erleben. Bisher hatte ich diesen Triebwagen keine besonders grosse Bedeutung zugemessen, okay, in Kempten konnte ich in den siebziger Jahren ein paar Standardbilder machen, das reichte eigentlich aus. Zwar war mir auch die Geschichte dieser Triebwagen nicht unbekannt, aber nun so hautnah diese noch in bzw. bei den letzten Zügen erleben zu können, war schon eine andere Sache.

Leider war das Wetter im Herbst 2004 alles andere als herbstlich, auch die Sonnentage waren rar gesät. Hier fuhr der 628 004+014 gerade in Vils an der Dorfkirche und dem Friedhof vorbei, im Hintergrund ist eine Ruine zu sehen.

Auf dem Weg nach Reutte in Tirol verliess der 628 014+004 Vils.

Auf dem Weg nach Kempten verließ der 628 018+008 den Grenzbahnhof Pfronten-Ried. Unten bei Oy - Mittelberg begegnete mir der 628 014+004

1974 entstanden insgesamt 12 Vorserienfahrzeuge, die im Gegensatz zur Baureihe 627 (die fast baugleich ausgeführt wurde) zweiteilig waren. Die zunächst verwendeten Scharfenberg-Kupplungen der 628 001–024 wurden 1983/84 gegen normale Schraubenkupplungen ersetzt. Diese 628.0 bestanden aus je zwei (motorisierten) Triebwagen, die zusammen einen Triebzug bildeten. Sie wurden immer in Einergruppen gekuppelt, also 628 001+011, 002+012 usw. bis 010+020. Aus den 628 006, 007, 016 und 017 wurde 1980 der Motor ausgebaut, sie laufen seitdem als antriebslose Triebwagen zusammen mit den ab 1980 stärker motorisierten (285 kW statt 206 kW) 628 021–024, erst 1991 wurden sie in 928 021–024 umgezeichnet. Die 628 021-024 hatten für den Einsatz auf Bergstrecken eine H-Bremse erhalten.

Die Triebwagen unterschieden sich, so besassen die 628 001-010, 021 und 022 ein Gepäckabteil, die 628 011-020, 023 und 024 an dessen Stelle ein zusätzliches Abteil. Die beiden letzten Triebzüge wurden als 628 021+023 und 022+024 gekuppelt; das Gepäckabteil ist später bei dem 628 021 ausgebaut und durch ein 1.-Klasse-Abteil ersetzt worden.

Die 12 Triebwagen waren anfangs in Kempten und Braunschweig beheimatet, ab 1980 nur noch in Kempten (bis 2005).

Die DB lernte (oder auch nicht) aus den Erfahrungen mit den 628.0 und liess 1981 drei Triebwagen neu als 628 101–103 bauen, diese besassen ab Werk bereits passende Steuerwagen 928 101–103 und herkömmliche Schraubenkupplungen. Aber auch diese Triebwagen bewährten sich nicht so, wie es erwartet wurde, so dass zunächst ein Weiterbau unterblieb. Erst im Jahre 1986 begann die DB, die Serienausführung als 628.2 mit stärkeren Motoren in Dienst zu stellen. Obwohl 150 Einheiten vom 628.2 gebaut wurden, waren die Einheiten immer noch auf vielen Strecken zu schwach. Auch die daraufhin wieder verstärkte Nachbauserie 628.4 war letztendlich nicht leistungsfähiger, weil durch den Einbau schwererer Türen die Energie regelrecht aufgezehrt wurde.

Im Januar 2005 wurden die letzten beiden Einheiten 628 004+014 und 008+018 abgestellt. Etliche Triebwagen wurden nach Polen verkauft und sind dort heute noch im Einsatz.

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